Wird der schwarze Hautkrebs durch „Corona“ später entdeckt als bisher ?

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig. Insbesondere wenn man viele „Muttermale“ hat mindestens 1x pro Jahr. Hat man nur sehr wenige ist zumeist auch ein längerer Zeitraum ausreichend.

Ziel jeder Vorsorgeuntersuchung ist, den Hautkrebs frühzeitig zu entdecken. Früher entdeckte man den „schwarzen Hautkrebs“ (Melanom) erst wenn er schon weit fortgeschritten war. Dies liegt daran, daß damals Vorsorgeuntersuchungen nicht üblich waren und es kein Dermatoskop („Hautlupe“) gab. Die älteren Lehrbücher waren voll von erschreckend beeindruckenden Bildern von schwarzem Hautkrebs. Solch ausgeprägte Formen sieht man heutzutage glücklicherweise nur noch selten.

Beim schwarzen Hautkrebs ist für die Prognose entscheidend wie tief er bei Diagnoseeinstellung eingedrungen ist. Man misst mikroskopisch die Eindringtiefe des Hauttumors von ganz oben bis unten. Die in unserer Praxis diagnostizierten Melanome sind zumeist „dünn“. Man spricht von dünnen Melanomen, wenn die Eindringtiefe geringer als 1 mm ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Melanom bei dünnen Melanomen „streut“ (Tochtergeschwülste ausbildet, also Metastasen)  ist nicht sehr groß. Daher gilt es den schwarzen Hautkrebs frühzeitig zu entdecken.

Nun gibt es zahlreiche Menschen, die bedingt durch „Corona“ alle Vorsorgeuntersuchungen ausfallen lassen. Eine durchgeführte Studie zum Thema kommt nun zu dem Schluss, daß damit die Zahl der „dickeren Melanome“ zunehmen wird mit der Folge, dass dieser häufiger „streut“. Dies betrifft wie in einem vorherigen Blog-Beitrag ausgeführt nicht nur den schwarzen Hautkrebs sondern auch andere Krebsarten und Erkrankungen. Die Kosten für das Gesundheitssystem könnten immens sein.

Im vorliegenden Fall sieht man zwei „Muttermale“. Das linke Muttermal ist charakterisiert durch Punkte bzw. Schollen, das rechte durch ein Pigmentnetz. Muttermale können Punkte haben, ein Netz oder homogen sein. Wenn alle drei Strukturtypen vorkommen, könnte es bösartig sein. Die Muttermale bei Kindern sind durch Punkte charakterisiert. Die Punkte homogenisieren sich durchs Heranwachsen. Findet man bei Erwachsenen ein Muttermal, welches Punkte hat und welches neu entstanden ist, dann sollte dieses alsbald entfernt werden. Das vorliegende linke Muttermal war am Rücken, ob es neu entstanden ist, war natürlich nicht klärbar. Zu beachten ist die Art der Punkte bzw. Schollen  : diese sind im Beispiel unterschiedlich groß und verschieden pigmentiert. Die künstliche Intelligenz zeigte „rot“, also kritisch an. Weitere Muttermale dieser Art hatte die Patientin nicht. Daher wurde das Muttermal entfernt. Der Befund war glücklicherweise gutartig. Das rechte Muttermal mit „regelmäßigem Netztyp“ ist harmlos, musste nicht entfernt werden.




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